Samstag, 14. Juli 2012

Der Clown

Es war einmal ein alter Clown,
der aus dem Zirkus abgehaun,
sich nicht mehr wirklich lustig fand
in seinem alten Clowns-Gewand.

Im modischen Designer-Laden,
ließ er sich bald mit Stoff und Faden,
nen ordentlichen Anzug nähen
um damit reichlich Lob zu sähen.

Die Schminke kam dann zügig runter,
die Haare auch zuvor noch bunter,
die Schuhe wurden ausgewechselt
und mit dem Kostüm kleingehechselt.

Nun stand er so vor seinem Spiegel,
mit Anzug, Schuhen, fein geschniegelt.
Ganz neu, ganz frisch dann in die Stadt
zeigte er was er zu bieten hat.

Ein Job muss her, dacht er bei sich,
Verkäufer, Banker, das könnt ich.
Und weil gerade Not am Mann,
stellte ihn die erste Bank gleich an.

Der Job gefiel dem Clown recht gut,
und so bekam er größ’ren Mut,
noch eine Frau sich anzulachen,
um mit ihr gleich ein Kind zu machen.

So hatten sie ein braves Leben,
mit Häuschen, Auto, spiesig eben.
Den Sohn erzogen sie vernünftig,
auf dass aus ihm was werde künftig.

Als das Kind nun endlich groß,
dacht’ es sich, was ist das bloß,
dass ich das Leben hier nicht mag,
mit Anzug, geschniegelt jeden Tag?

Da dachte so der Sohn bei sich,
als Clown im Zirkus seh’ ich mich,
mit einem bunten Clownsgewand,
das ich schon immer lustig fand.

Im modischen Designer-Laden,
ließ er sich nun mit Stoff und Faden,
ein Clownskostüm vom Feinsten nähen
um damit reichlich Lacher zu sähen.
  
Schminke kam noch ins Gesicht,
sparte auch im Haar mit Farbe nicht.
Und mit Humor und Mut gesegnet,
war der Weg in den Zirkus geebnet.

So kam es, dass man diesen Clown,
der von zu Hause abgehaun,
im Zirkus richtig lustig fand,
in seinem bunten Clowns-Gewand.

Der Vater saß im Publikum
und dachte mit Verblüffung nun:
Was ich nicht wollt, macht jetzt mein Sohn,
doch ist er glücklich, dann passt das schon.